Frühlingsgefühle oder gefährlicher Bluthochdruck?

Bild: Bernd Sterzl / pixelio.de
Bild: Bernd Sterzl / pixelio.de

Aktuelle Zahlen des Robert-Koch-Instituts legen Brisantes offen: Knapp ein Drittel der Deutschen hat ihn, den dauerhaft erhöhten Druck in den Arteriengefäßen – die Rede ist von Bluthochdruck, oder in der Fachsprache „arterielle Hypertonie“. 

 

Symptome, wie Herzrasen, Schwindel, Konzentrationsstörungen und Schweißausbrüche zeigen sich bei Bluthochdruck meist erst spät und können, im seltenen Fällen, bei temporärem Aufkommen auch auf eine wünschenswerte Frühlingsverliebtheit hindeuten.

 

Über den Tag verteilte Blutdruckschwankungen müssen nicht zwangsläufig mit einer Hypertonie einhergehen. Spätestens aber, wenn derartige Symptome andauernd bemerkt werden und on top gar Druckgefühle in der Herzgegend, häufiges Nasenbluten, Sehstörungen oder Kopfschmerzen, vor allem nachts und morgens, auftreten, lohnt sich der Gang zum Arzt allemal. Der Mediziner stellt schnell fest, ob der Druck dem Optimum entspricht. Wenn nicht, kann er eine entsprechende Behandlung einleiten. Denn die Folgen dauerhaft erhöhter Blutdruckwerte können schwerwiegend sein, angefangen von der Schädigung aller wichtigen Organe, wie die des Herzens, der Nieren, des Gehirns und der Herzkranz- und Blutgefäße, bis hin zu lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.

 

Erfreulich ist, dass, neben einer Behandlung mit Tabletten, auch eine konsequente Lebensumstellung zu einer maßgeblichen Verbesserung der Werte führt – und das mit Maßnahmen, die für Jedermann umsetzbar sind. Risikofaktoren wie Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und Stress sind durch regelmäßige körperliche Aktivität und eine Lebensstiländerung leicht zu reduzieren.

 

Bei der Vorbeugung ist es, neben maschinellen Check-Ups, ratsam, auf den eigenen Körper zu hören. Physiotherapeuten bieten beispielsweise Kurse an, in denen ein verbessertes Körperbewusstsein erarbeitet wird. So kann man Veränderungen im eigenen Körper, die auf einen erhöhten Blutdruck hinweisen können, früh auf die Schliche kommen und ist für potentielle „Vorboten“ eines Herzinfarkts sensibilisiert. Auch Bewegungstherapien in der Gruppe zur Förderung der regelmäßigen moderaten sportlichen Aktivität werden in vielen Praxen angeboten.

 

Selbst nach einem Worst-Case-Szenario, wie einem erlebten Herzinfarkt, raten Experten nicht zur völligen Sportkarenz. Herzsportgruppen, von erfahrenen Experten geleitet, haben das Ziel, in der Gruppe kontraproduktive Angst vor Überbelastung abzubauen und Freude an adäquater körperlicher Betätigung zu fördern.

 

Das Angebot an entsprechenden Kursen ist groß, den richtigen für die eigenen Bedürfnisse zu finden nicht ganz einfach. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte sich an ausgewiesene Experten, wie z. B. Physiotherapeuten, wenden und beraten lassen – diese sind aufgrund ihrer fundierten Ausbildung und gezielten Weiterbildungsmaßnahmen Spezialisten für den menschlichen Körper. Geeignete Therapeuten findet man über die Therapeutensuche auf der Homepage des Deutschen Verbands für Physiotherapie, Landesverband Bayern: www.bay.physio-deutschland.de.

 

Quelle: Deutscher Verband für Physiotherapie Landesverband Bayern, 03.05.2017